Kompensation und Carbon Capture and Storage (CCS)

Erstellt von P. Schindler am 20.04.2021 um 17:18 Uhr
Allgemeine Anmerkung

Das Thema "Kompensation" (Kapitel 6.2.3, S. 55 im Arbeitsentwurf) ist Diskussionswürdig, kann aber hier nicht kommentiert werden. Es bleibt unklar bis zu welcher Höhe Treibhausgasemissionen (THG) kompensiert werden sollen/können. In 2040 sollen maximal 10 % der unvermeidlichen THG-Emissionen kompensiert werden, allerdings ist "die Kompensation auf dem Weg zur Klimaneutralität (...) beschärnkt auf 20 % der aktuellen THG-Emissionen". Kompensationen dürfen auf keinen Fall wirklichen Klimaschutz verhindern!

Auch CCS wird in Kapitel 6.2.3 in einem Atemzug mit Aufforstung und Renaturierung von Mooren als Kompensationsprojekt benannt. CCS ist jedoch eine gänzlich andere, technische Climate-Engineering-Methode, bei der CO2 "dauerhaft" in unterirdischen Lagerstätten gespeichert werden soll. Die Methode ist wenig erforscht. Es stellen sich fragen wie:
- Welche Umweltauswirkungen hat die unterirdische Lagerung von CO2?
- Wie Wirksam ist die Methode angesichts der enormen Mengen CO2, die reduziert werden müssen?
- Wie soll die Speicherung für jahrtausende sicher erfolgen?
- Wer zahlt auf lange Sicht dafür?
u.v.m... Einfach davon auszugehen, dass man CCS künftig nutzen kann, um CO2-Emissionen zu kompensieren, finde ich unverantwortlich. Das muss öffentlich diskutiert werden.